Update 22. September 2021

Aktuell beschäftigt sich die AG Pflege und Qualität mit der generalistischen Pflege-Ausbildung, welche seit 2020 in Folge des Pflegeberufereformgesetz als neue Ausbildungsrichtlinie in Kraft getreten ist. Auszubildende, die den Beruf der Pflegefachfrau/des Pflegefachmannes erlernen möchten, werden unabhängig ihres zukünftigen Betätigungsfeldes ausgebildet. In Form eines gemeinsamen Curriculums werden setting-übergreifende Pflege-Themen vermitteln, da nicht der Einsatzort, sondern das (gemeinsame/übergreifende) Tätigkeitsfeld im Fokus steht. Der Erwerb eines spezialisierten Berufsabschlusses für Alten- oder Kinderkrankenpflege ist weiterhin möglich, wenn die auszubildende Person sich im letzten Ausbildungsdrittel für eine entsprechende Spezialisierung entscheidet.  

Ziele der generalistischen Pflege-Ausbildung sind einerseits auf Mikroebene (Person) zu nennen, denn Auszubildende können in einer Lebensphase der beruflichen Orientierung nachhaltiger und langfristiger in den Pflegeberuf einsteigen und müssen/können sich erst zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden und spezialisieren. Ein weiteres Ziel bezieht sich auf die Fachkräfteanwerbung und -verteilung, denn Pflegefachfrauen/-männer können durch die generalistische Ausbildung in allen Bereichen der Pflege eingesetzt werden. Dies scheint ein Vorteil für Institutionen und Personalverantwortliche zu sein. Dennoch gibt es auch viel Kritik: zu hohe Ansprüche, „alles ein bisschen, aber nichts so richtig“ oder die (als bedroht wahrgenommene) Abwertung der Altenpflege sind nur einige Aspekte.  

Die generalistische Pflege-Ausbildung beschäftigt demnach Bildungsträger, Personalverantwortliche und Führungskräfte gleichermaßen.  

Die AG beschäftigt sich mit folgenden Fragen:

Welche Stärken und Schwächen der generalistischen Pflegeausbildung werden aus Sicht der AG Pflege und Qualität erkannt? Was sind Chancen/Risiken und welche Prognosen gibt es? Ist es unter Berücksichtigung von Richtlinien (z.B. G-BA) und Gesetzen tatsächlich realistisch umsetzbar, Pflegefachfrauen/-männer fachbereichsübergreifend einzusetzen? Wie steht es um die Qualität der Pflegetätigkeit?