„Sichere Chirurgie für alle“ propagierte jetzt der 142. Deutsche Chirurgie Kongress mit seinem Motto. Eine Session der GQMG widmete sich dabei in München dem Thema „Kommunikation Unerwünschter Ereignisse“. Die Einigkeit zwischen Klinikmanagement/QM, chirurgischem Praktiker und Jurist zu diesem Thema überraschte nicht: Offenlegung von Fehlern und transparente Kommunikation erhält das Vertrauen von Patientinnen, schützt Mitarbeiter davor, ein Second Victim zu werden, und vermeidet letztlich Streit und enorme Kosten.
An der Session „Reden hilft!“ unter Moderation von Dr. Kyra Schneider und Dr. Markus Holtel beteiligten sich als Referenten Dr. Michael Pauthner als Chirurg (UKM Frankfurt) und Prof. Dr. Leopold-Michael Marzi als Jurist und Leiter der Schadensbearbeitung am Allgemeinen Krankenhaus Wien. Dr. Markus Holtel steuerte die Sicht von Krankenhausmanagement und QM bei. Er vertrat auch die GQMG-AG Kommunikation im Qualitäts- und Risikomanagement, die dazu bereits 2017 eine Arbeitshilfe publiziert hatte.
Die lebhafte Diskussion des Auditoriums aus chirurgischen Fachrichtungen zeigte, wie sehr potentiell betroffene Mitarbeitende das Thema beschäftigt. Vor allem dort, wo herauszuhören war, dass noch nicht alle Leitungskräfte chirurgischer Abteilungen diese Thematik vorbildlich behandeln. Die Referenten konnten jedoch positive Beispiele und gute Erfahrungen mit offener Kommunikation aufzeigen. Auch einschlägige Studien, selbst aus ökonomischer Sicht, bieten all jenen Argumentationshilfe, die sich für offene Kommunikation einsetzen. Denn: „Patienten sind gar nicht so…“. Die Risiken sind überschaubar, die Chancen gewaltig.
Eine Arbeitshilfe der AG Kommunikation im Qualitäts- und Risikomanagement zum Thema ist hier zu finden.