GQMG: Sicherheitskultur erfordert weitreichende Anstrengungen

Sicherheitskultur in der medizinischen Versorgung zeigt sich darin, was Mitarbeiter tun, wenn niemand zuschaut. Die AG Risikomanagement der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung (GQMG) hat soeben ein Positionspapier zur Etablierung einer Sicherheitskultur publiziert. Die Kultur einer Einrichtung entziehe sich der unmittelbaren Steuerung. Vielmehr müsse sie über Personen, Prozesse und Kommunikation beeinflusst werden. Jede Organisation müsse daher ihren eigenen Weg zu dem Ziel größtmöglicher Patientensicherheit entwickeln.

Das Verständnis von einer individuellen Sicherheitskultur in jedem Unternehmen entstammt der Aufarbeitung des Reaktorunglücks von Tschernobyl durch die Internationale Atombehörde. Sicherheitskultur zeigt sich in der Bereitschaft, sich zu entwickeln und konstruktiv mit Fehlern umzugehen. Sie verweigert sich der oberflächlichen Schuldzuweisung einer „Culture of Blame“. Sie umfasst viele Dimensionen wie das Bewusstmachen von vorhersagbaren Risiken, den Umgang mit unerwarteten Risiken und mit Zielkonflikten zwischen Ressourcenknappheit und Patientensicherheit. Dabei haben Führungskräfte entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Sicherheitskultur in ihrer Organisation. Eine verpflichtende Integration in die Aus- und Weiterbildung aller Berufe in der Gesundheitsversorgung ist notwendig.

Die QM-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses benennt die Entwicklung einer Sicherheitskultur von allen Organisationen der Gesundheitsversorgung als ein Ziel des Qualitätsmanagements. Darauf aufbauend fordert das Positionspapier der GQMG alle Entscheider und Umsetzer in den Einrichtungen auf, eine positive Sicherheitskultur in ihren Unternehmen zu fördern, und zeigt auch Möglichkeiten zur aktiven Entwicklung auf.

 

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