Unglückliche Qualitätsmanager

Auch an ihrem zweiten Tag bewies die Jahrestagung 2021 der GQMG, dass ein virtuelles Format zwar ganz anders ist, aber nicht minder erfolgreich. Das Motto „Good Morning Quality! Zeitenwende im QM?” führte direkt auf die Grundhaltung und das Selbstverständnis von Qualitätsmanagern in der Gesundheitsversorgung. Ein Großteil der Teilnehmer zeigte sich unglücklich mit industriell geprägten, formalistischen Entwicklungen ihres Fachs in der Medizin. Aber kann QM nicht über die Optimierung von Ressourcen und die Einhaltung von QS-Kennzahlen hinausgehen? Kann es nicht auch Mitarbeiter unterstützen und ihren empathischen Umgang mit Patientinnen fördern? Können die verschiedenen Zertifizierungsverfahren dazu ihren Beitrag leisten? Der lebhafte Chat in der virtuellen Veranstaltung zeigte, dass das Thema einen Nerv traf.

Die AGs der GQMG nutzten die Gelegenheit, sich dem Auditorium zu präsentieren und ihre aktuellen Arbeitsthemen und -ergebnisse vorzustellen. Das umfasste unter anderem ein Positionspapier zur Patientinnenperspektive, eine Praxisempfehlung für Klinisches Risikomanagement, Vorschläge zu beherrschten Prozessen und Arbeitshilfen zur Kommunikation. Die neue AG Digitalisierung und Qualitätsmanagement stellte sich vor und überdies gibt es Vorbereitungen zu einer eigenen AG für QM in der Lehre.

Der GQMG-Vorsitzende Jens Maschmann zog ein positives Fazit der Veranstaltung, die 2021 unter ungewöhnlichen Umständen stattgefunden hat. Trotz des distanzierten, virtuellen Formats sei aber eine bemerkenswert lebhafte Diskussion aufgekommen. In den virtuellen „Pausenräumen“ konnten die Teilnehmer im kleineren Rahmen sogar einen persönlichen Austausch pflegen.