Jahrestagung Hamburg 2025

Kurs halten in stürmischen Zeiten

Rückblick auf die GQMG-Jahrestagung 2025

Liebe GQMG-Mitglieder und Interessierte,

die GQMG-Jahrestagung 2025 liegt hinter uns – eine Veranstaltung voller inspirierender Impulse, intensivem Austausch und wertvollem Networking. Über 220 Teilnehmende kamen in Hamburg zusammen, und die positive Atmosphäre machte die Tagung zu einem besonderen Erlebnis.

Der erste Tag begann mit gut besuchten Pre-Conference-Seminaren, die ein breites Themenspektrum abdeckten. Angeboten wurden die Themen „Risikoaudits – ein entscheidendes Werkzeug zur Stärkung der Patientensicherheit“, „Relaunch der Dokumentenlenkung an einem Universitätsklinikum“, „Das Neueste aus Berlin – aktuelle Entwicklungen in der Gesundheitspolitik“ sowie „Die DIN EN ISO 9001 – Verständnis und Umsetzung verschiedener Anforderungen unter Einbeziehung der ISO 10013“.

Im Eröffnungsplenum beleuchtete Prof. Jens Scholz die aktuellen Rahmenbedingungen unseres Gesundheitswesens und speziell die Rolle der Universitätskliniken nach der Krankenhausreform. Er thematisierte den qualitativen Outcome im Kontext der wirtschaftlichen und personellen Herausforderungen, die Sonderstellung der Universitätsmedizin sowie Reformziele aus deren Perspektive. Anschließend stellte Prof. Michael Greiling das Konzept der Operational Excellence und die digitale Zukunft der Prozessoptimierung vor. Er stellte das in seinem Institut entwickelte Modell des Workflow-Managements vor, das für die studentische Lehre genutzt wird und mit Hilfe integrierter Werkzeuge bei der Optimierung von Prozessen spielt. Er zeigte damit, wie digitale Lösungen dazu beitragen können, schlanke und stabile Abläufe in Kliniken zu etablieren.

Never Events – schwerwiegende, aber vermeidbare unerwünschte Ereignisse – wurden in einem der zahlreichen Workshops als zentrales Thema der Patientensicherheit diskutiert. Neben der Einführung eines Melderegisters standen auch wirtschaftliche, juristische und kommunikative Aspekte und Möglichkeiten der praktischen Umsetzung von Präventionsmaßnahmen im Fokus.

Ein weiterer Workshop beschäftigte sich mit der Lego® Serious Play® Methode als kreativem Ansatz für das Qualitätsmanagement. Die Teilnehmenden erlebten, wie durch „Denken mit den Händen“ komplexe Fragestellungen spielerisch bearbeitet werden können. Mithilfe von Lego-Modellen entwickelten sie gemeinsam neue Perspektiven und Lösungsansätze für den QM-Alltag. Diese interaktive Methode bot wertvolle Impulse für die praktische Arbeit und förderte den kreativen Austausch unter den Teilnehmenden.

Den Abschluss des Tages bildete ein besonderer Vortrag. Inspirierend beschrieb Lutz Herkenrath –bekannter Schauspieler und Coach - Wie man ein guter Elefantenführer wird“ und begeisterte das Publikum und berührte es auf emotionaler Ebene. Der langanhaltende Applaus am Ende belohnte das beeindruckende Highlight!

In einem 90-minütigen interaktiven Workshop lernten die Teilnehmenden den professionellen Umgang mit Schadenfällen in Kliniken. Der Fokus lag auf Regeluntreue, also dem Nichteinhalten von Standards und Vorgaben. Anhand konkreter Fallbeispiele wurden Strategien entwickelt, um Verstöße frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Die Ergebnisse wurden gemeinsam diskutiert und visualisiert, wodurch ein lebendiger Austausch entstand.

Eine weitere parallele Session widmete sich der psychologischen Sicherheit im Gesundheitswesen. Es wurde erörtert, warum dieser Begriff unterschiedlich verstanden wird und welche Faktoren Führungskräfte und Qualitätsmanager motivieren, eine sichere und offene Fehlerkultur zu fördern. Besonders beleuchtet wurde die Rolle von Führungskräften und wie Qualitäts- und Risikomanagementbeauftragte aktiv Einfluss auf psychologische Sicherheit in ihren Einrichtungen nehmen können. Durch praxisnahe Erklärungsansätze aus der Persönlichkeits- und Motivationspsychologie erhielten die Teilnehmenden wertvolle Impulse für ihre Arbeit.

Auch das Thema der Nachhaltigkeitsberichterstattung im Krankenhaus wurde beleuchtet. Dabei wurde diskutiert, welche Nachhaltigkeitskennzahlen Krankenhäuser wählen sollten, um langfristig realisierbare Modelle zu entwickeln.

Prof. Erika Raab beschrieb im Abschlussplenum die hohe Komplexität, die Qualitäts- und Abrechnungsvorgaben im Gesundheitswesen inzwischen haben – verständlich, praxisnah und zum Schmunzeln. Prof. Ralf Kuhlen beleuchtete eindrucksvoll die Bedeutung von Ergebnisqualität mit internationalen Vergleichsdaten.

Der GQMG-Vorstand zog eine positive Bilanz zur Jahrestagung 2025. Die zahlreichen Referenten, Moderatoren und Teilnehmer bereicherten die Veranstaltung mit kreativen Ideen, lebendigen und praxisnahen Diskussionen. Die vielen positiven Rückmeldungen bestätigen dies. Besonderer Dank gilt der MSH Medical School Hamburg, die die GQMG erneut in ihren modernen Räumen und dem Goldenen Ei beherbergten und mit ihrem engagierten Team bei der Organisation unterstützten.

Die Vorfreude auf die Jahrestagung 2026 ist bereits groß – bis nächstes Jahr!