Post-Conference-Sessions zur GQMG-Jahrestagung 2021

Teilnehmer der GQMG-Jahrestagung 2021 hatten Gelegenheit zu drei Bonus-Vorträge, online wie die Jahrestagung selbst. Für angemeldete Teilnehmer standen sie gratis zur Verfügung.

Schnittstellen des Qualitäts- und Risikomanagements zu anderen Governance-Systemen

Dr. Heidemarie Haeske-Seeberg, Bereichsleiterin Qualitätsmanagement und klinisches Risikomanagement, Sana Kliniken AG, Ismaning

Immer mehr vernetzte Gesundheitsunternehmen entstehen in Deutschland. Die gesetzlichen Anforderungen an diese sind vielfältig, insbesondere im Hinblick auf die Unternehmensführung zur Abwehr von Gefahren durch Management-Risiken. Das Three-Lines-of-Defence-Modell ist eine international anerkannte Blaupause, wie man diesen Anforderungen begegnen kann. In diesem Seminar wird vermittelt, was ein Qualitätsmanagementbeauftragter über die zur Umsetzung geeigneten Governance-Systeme wissen sollte. Die Frage, welche Rolle das QM und das klinische Risikomanagement einnehmen kann und wie die verschiedenen Systeme vernetzt werden können, wird am Beispiel der Sana Kliniken AG gezeigt.

Methodischer Standard für die Entwicklung von Qualitätsindikatoren von S3-Leitlinien

Stefanie Deckert, MPH, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV)
Dr. Monika Nothacker, Stv. Leiterin des AWMF-IMWi
Dr. Thomas Petzold, Vertreter der GQMG, AG Kennzahlen und externe Qualitätsvergleiche

Empfehlungen aus S3-Leitlinien sind eine wichtige Grundlage bei der Entwicklung von Qualitätsindikatoren (QI). Ein einheitliches methodisches Vorgehen zur Entwicklung von QI im Kontext von S3-Leitlinien existiert in Deutschland bisher nicht. Aus diesem Grund wurde ein methodischer Standard für die leitlinienbasierte Entwicklung von QI anhand eines strukturierten Konsensprozesses unter Einbezug der relevanten Experten- und Interessengruppen erarbeitet. Bevor ein solcher QI-Standard bei der Erstellung oder Aktualisierung von Leitlinien empfohlen werden kann, sollte er in ausgewählten S3-Leitlinienprojekten erfolgreich werden.

Eine Post-Conference-Session zur Jahrestagung 2021 der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung (GQMG) beschäftigt sich mit dem Thema. Am 19.5.2021 von 14:00 bis 15:30 Uhr stellen Vertreter einer institutionenübergreifenden Arbeitsgruppe einen methodischen Standard auf dem Weg zu zuverlässigen Qualitätsindikatoren vor. Koautorinnen und Referentinnen sind Stefanie Deckert vom Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Dr. Monika Nothacker von der AWMF und Dr. Thomas Petzold. Petzold ist Mitglied der GQMG-Arbeitsgruppe Kennzahlen und externe Qualitätsvergleiche und hat die GQMG beim Erstellen des Standards vertreten.

Telematikinfrastruktur für Krankenhäuser – erste Erfahrungen aus dem UKSH

Prof. Dr. Dr. Rainer Petzina, MaHM, Ärztliche Leitung Qualitäts- und klin. Risikomanagement sowie Patientensicherheit, Stabsstelle Unternehmensentwicklung, Vorstands- und Aufsichtsratsadministration (UEVA)

Mit dem Aufbau der Telematikinfrastruktur (TI) wird seit längerer Zeit vom Gesetzgeber beabsichtigt, eine digitale Autobahn im Gesundheitswesen zu schaffen. Das Ziel ist eine sichere Vernetzung  von Leistungserbringern untereinander, aber natürlich auch mit den Patientinnen und Patienten. Hierzu sind unterschiedliche TI-Module notwendig, wie z.B. der elektronische Medikationsplan (eMP), das elektronische Rezept (eRezept) und die elektronische Patientenakte (ePA). Die Einführung der und die ersten Erfahrungen mit der TI werden aus der Sicht des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) vorgestellt.