G-BA-Richtlinie zur Ersteinschätzung von Notfällen: nicht erfüllbare Forderungen

Im GQMGaktuell skizzierte jetzt Prof. Dr. Rajan Somasundaram seine Visionen einer sektorübergreifenden zukünftigen Strukturen der Notfallversorgung. Der Leiter der Zentralen Notaufnahme und Aufnahmestation der Charité und Mitglied der Regierungskommission referenzierte dabei auf die vierte Stellungnahme der Regierungskommission zur Reform der Notfall- und Akutversorgung.

Einige Vorgaben der aktuellen Richtlinie des G-BA zu einer erweiterten Ersteinschätzung in der Notaufnahme beschrieb er als flächendeckend nicht erfüllbar. So brauche es für den geforderten Einsatz von Ärzten mit der Zusatzbezeichnung Akut- und Notfallmedizin geschätzt 6.000 qualifizierte Ärzte, während aktuell nur etwa 1.000 über diese Qualifikation verfügen. Und bürokratische Vorgaben beim Übergang in die stationäre Behandlung erschwerten medizinische Entscheidungen. Somasundaram stellte gleichwohl erfreut fest, dass in den Kliniken ein Umdenken einsetze: Nicht die jüngsten und unerfahrensten Ärzte sollten im Hochrisikobereich Notaufnahme arbeiten, sondern erfahrene Spezialisten. „Wir alle sind Patienten,“  gab der Referent den 30 Teilnehmern mit. Es gehe um die sinnvolle Versorgung. Das Handout finden Sie hier.

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