Mehr Qualität durch Zertifizierung: Die WIZEN-Studie

Gemäß dem Nationalem Krebsplan sollen in Deutschland alle an Krebs Erkrankten eine qualitativ hochwertige Versorgung entsprechend evidenzbasierten Behandlungsleitlinien erhalten. Die durch den Innovationsfonds geförderte WiZen-Studie untersuchte für 11 Krebsentitäten, anhand kontrollierter Kohortenstudien, den Effekt der Erstbehandlung in Krankenhäusern mit und ohne Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft auf das Gesamtüberleben und rezidivfreie Überleben. Eine Zertifizierung von Krankenhäusern dient, laut Nationalen Krebsplan, einer hohen Versorgungsqualität und der Umsetzung von Empfehlungen evidenzbasierter Leitlinien. Sowohl in bundesweiten GKV-Daten als auch in Daten regionaler Klinischer Krebsregister zeigten sich konsistent in allen untersuchten Entitäten Überlebensvorteile bei Patienten, die in zertifizierten Krankenhäusern erstbehandelt wurden. Die Ergebnisse waren auch nach Adjustierung für zahlreiche Einflussgrößen und in verschiedenen Sensitivitätsanalysen robust und für die Mehrzahl der Krebsarten statistisch signifikant. Trotz der Empfehlungen des Nationalen Krebsplans werden noch immer über 40 Prozent aller Krebspatienten in nicht-zertifizierten Krankenhäusern behandelt. Dies führt jährlich zu einer vierstelligen Zahl vermeidbarer Sterbefälle. Eine Zentralisierung der Erstbehandlung von Krebs in zertifizierten Zentren hat ein großes Potenzial zur Senkung der Erkrankungslast und Verbesserung der Prognose der Betroffenen.

Prof. Dr. med. Jochen Schmitt, MPH, Gründungsdirektor des Zentrums für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV), stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung e.V. (DNVF) und seit 2022 Mitglied der Regierungskommission, berichtet am 5.9.2023 ab 16 Uhr bei GQMGaktuell von der Studienmethodik der WiZen-Studie und deren Aussagekraft.

Die Veranstaltung der GQMG ist kostenfrei und ohne vorherige Anmeldung zu besuchen. Weitere Themen und den Zugangslink finden Sie hier.