Wege aus der unbrauchbaren Legalität

In einem Gastbeitrag in der f&w 12/2021 haben vier Autoren der GQMG einen Perspektivwechsel in der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen gefordert. Alle Mitarbeitenden im Gesundheitswesen kennen aus ihrem Arbeitsalltag Beispiele für fehlsteuernde Reglementierungen, so schreiben Benedikt Sommerhoff, Dr. Markus Holtel, Dr. Stefan Pilz und Susanne Richter-Heinz. "Zwar ist davon auszugehen, dass die allermeisten oder gar alle der vielen Regelwerke des Gesetzgebers und der Fachgremien zur medizinischen Behandlung aus lauteren Motiven und mit erstrebenswerten Zielen erstellt werden. Im Ergebnis ist allerdings ein zu umfangreiches Regelwerk entstanden, dass viele gewollte positive Effekte nicht erzielt und zudem ungewollte Effekte auslöst und verstärkt." – Eine Situation, die Menschen in allen Professionen im Gesundheitswesen frustriere, so die Autoren.

"Untaugliche Regeln erheben Unnützes und Nutzloses zu Qualität. Der Begriff Qualität wird damit konterkariert, das Qualitätsmanagement, aber genauso Risiko-, Arbeitssicherheits-, Hygienemanagement etc. werden diskreditiert. Die Ablehnung entsprechender Systeme erfolgt dann nicht aus Uneinsichtigkeit in die Ziele, sondern aus dem Erleben des Ausgeliefertseins und geringer Selbstwirksamkeit." Die Autoren verdeutlichen abschließend, dass hier das richtige Maß zwischen Vertrauen und Kontrolle, zwischen Autonomie und Transparenz wichtig sei.

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