Digitale Transformation deutscher Gesundheitseinrichtungen - Aktueller Stand und bestehende Herausforderungen aus Sicht des Qualitätsmanagements

Das Tagesgeschäft aller Organisationen und Einrichtungen im Gesundheitswesen ist inzwischen von der digitalen Transformation und der Implementierung von digitalen Anwendungen, Technologien und Maßnahmen geprägt. Die Arbeitsgruppe „Digitalisierung im Qualitätsmanagement“ der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung (GQMG) hat kürzlich einen Übersichtsartikel im Bundesgesundheitsblatt veröffentlicht, in dem die aktuellen Tätigkeitsinhalte und Kompetenzanforderungen aller Akteure der Gesundheitsversorgung im Hinblick auf die digitale Transformation dargestellt werden.

Der Gesetzgeber hat in den letzten Jahren kontinuierlich Grundlagen geschaffen, die darauf abzielen, digitale Technologien stärker in den Versorgungskontext zu integrieren. Der angestrebte Nutzen dieser Anstrengungen in der Umsetzung der digitalen Transformation soll eine Verbesserung der Versorgungsqualität nach sich ziehen. Für die Projektierung und Implementierung digitaler Technologien sind je nach Gesundheitseinrichtung unterschiedliche Berufsgruppen beteiligt, die ihre jeweiligen Kompetenzen einbringen. Welchen aktiven Beitrag kann das Qualitätsmanagement leisten, um die digitale Transformation gemeinsam mit anderen Berufsgruppen voranzutreiben? Wie muss sich das Kompetenzgefüge der Qualitätsmanager erweitern? Um diese Fragen beantworten zu können und einen Überblick über die aktuellen Themen der digitalen Transformation in deutschen Gesundheitseinrichtungen zu erhalten, führte die GQMG im vergangenen Jahr eine Mitgliederbefragung durch. Es erfolgte eine deutschlandweite Befragung aller Akteure der Gesundheitsversorgung, über alle Felder der digitalen Transformation, an der 141 Mitglieder teilnahmen. 82 % der Teilnehmer gaben an, dass die digitale Transformation den Arbeitsalltag beeinflusst bzw. verändert. Die Mehrzahl der Projekte umfassen Themen aus dem Prozess und Schnittstellenmanagement (53 %) sowie zur Verbesserung der Patientensicherheit (52 %). Häufigste konkrete Vorhaben sind die elektronische Patientenakte und Themen, die im Zuge des Krankenhauszukunftsgesetzes beauftragt wurden. Damit digitaleTechnologien zielführend und nachhaltig implementiert werden können, seien nach Ansicht der Befragten zusätzliche Kompetenzen erforderlich. Zusätzlich sind Fähigkeiten aller in einer Gesundheitseinrichtung Tätigen erforderlich, um digitale Innovationen nachhaltig zu implementieren. Welche Kompetenzen erforderlich sind und wie diese koordiniert werden können, bearbeitet die Arbeitsgruppe aktuell.

Ausführliche Informationen unter: gqmg.de/media/redaktion/Publikationen/Sonstige_Publikationen/Digitale_Transformation_deutscher_Gesu ndheitseinrichtungen_Bundesgesundheitsblatt_16.08.2023.pdf

Kontakt und weiterführende Informationen:

▪ Dipl.- Betriebswirt Oliver Steidle, M.A. Stabsstelle Qualitätsmanagement und klinisches Risikomanagement, Universitätsklinikum Essen, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Digitalisierung und Qualitätsmanagement oliver.steidle@uk-essen.de

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